Wie parametrisierbare Körper zu nicht parametrisierbare Körper umwandeln?

[herbk]

Hi Peter,

Anschliessend habe ich keinen Würfel als Solid genommen, sondern in Draft ein Rechteck gezeichnet, und plötzlich ließen sich Kommazahlen eintragen.
Dann wieder einen neuen Würfel in Part erstellt, und -Schwupps- kann ich in Draft die Skalierungsfaktoren wie erwartet eintragen!

Auch nach Neustarts des Programmes funktioniert noch alles wie gewünscht.

Da hat sich in meinem FC irgendetwas verklemmt, würde ich sagen. Leider nicht nachvollziehbar.
Möglicherweise hätte ein Neustart die Lösung schneller gebracht.

Ich weiss nicht ob das so beabsichtigt ist oder nicht, aber das eintragen von Zahlen funktioniert bei mir erst, nachdem ich nach dem klick auf das scale Icon einmal auf die Arbeitsfläche gecklickt habe. Auch der OK Button erscheint erst dann in der "Scale GUI".
Weil ich den Scale Button in der persönlichen Part WB habe, hab ich gedacht das hängt damit zusammen, aber noch probieren jetzt: ist auch so wenn ich in die Draft WB wechsle.

[heilo]

Hallo Peter,

warum willst Du eigentlich skalieren?

Angenommen ich will eine Sechskantmutter drucken, das Innengewinde ist zu eng. Beim Skalieren auf 105% ändert sich auch die Schlüsselweite, was nicht gewünscht ist.

Die Parametrik hat ja gerade den Vorteil alles bequem anpassen zu können.
Ich gehe dann folgendermaßen vor:
Ich bemaße einen Gewindedurchmesser (Soll=10) beispielsweise mit 10+0,2. Diese Formel bleibt erhalten. Ich kann den Korrekturwert, (hier 0,2) jederzeit ändern, anpassen. Alle anderen Werte werden dabei nicht geändert.

Für 3D-Druck exportiere ich als .obj, womit ich die besten Erfahrungen gemacht habe, was auch CURA direkt verarbeiten kann. Dieses Format eignet sich auch zur Weitergabe.

Viele Grüße
Lothar

[PWN]

Hallo Lothar.

Ja, das stimmt, ich verhunze mir dabei an Schrauben äußere Sechskant, innere Bit-, Inbus- oder Torxweiten.
Guter Hinweis.
Habe ich mir noch nicht bewusst gemacht .

Falls das zu stark der Fall sein sollte, würde ich mit meinem jetzigen Kenntnisstand einfach einen neuen, ungeänderten Schraubenkopf an eine geänderte Gewindestange anpflanzen.

Tatsächlich benötige ich eher Innengewinde und keine (Plastik)Schrauben beim 3D-Druck.
Mit meinen skalierten Schrauben erstelle ich dann "boolsch" die passenden Innengewinde in meinen Ausdruckkörper.

WO bemasst du "einen Gewindedurchmesser (Soll=10) beispielsweise mit 10+0,2 " ?
In der Fasteners-Workbench kann ich für die erstellte Schraube unter Parameter/Diameter nur wählen zwischen z.b. M3, M4, M5, M6, M8, M10, M12....
aber ich kann nicht genauer werden.

Schönen Gruß mit leichtem Fieber aus dem Bett.

Peter

[chrisb]

Wenn es sehr fest sein soll, dann verwendet man ja eher eine eingelegte Mutter als ein gedrucktes Plastikgewinde. Wenn es auch etwas weniger sein darf, dann drucke ich einfach ein Loch mit einem leicht vergrößerten Kernlochdurchmesser. Bei kleinen Gewinden drehe ich die Schraube direkt rein, bei größeren gehe ich mit dem Gewindebohrer durch. Das geht ruck zuck und hält wunderbar.

[heilo]

Chrisb hat natürlich recht. eingelegte Mutter ist immer besser.

Gewinde drucken klappt bei mir auch nur stehend und erst ab M6 vernünftig.
Wenn es doch kleiner, oder schräg , bzw waagerecht sein soll, dann benutze ich auch Gewindebohrer.

Meine Druckgewinde erstelle ich händisch als Sweep aus Helix und abgerundetem Dreieck (Gewindeform). Ist etwas aufwändiger, aber so viele Gewinde drucke ich auch nicht (siehe oben).
Helix mit Nenndurchmesser und Nennsteigung. Gewindeform mit entsprechenden Winkel und Außenmaß (hier Korrekrur), Winkel oben etwas kleiner, da Verzug beim Druck. Flankenwinkel=normal, Dreieckhöhe geringfügig kleiner als Steigung.

Habe mehrmals M8-Muttern probegedruckt und danach mechanisch zerstört, war erstaunt, wie stabil so eine Mutter doch ist. Ich versuche Gewinde so zu drucken, das kaum Spiel ist, aber von Hand gut drehbar. Ev. sind Probedrucke nötig. Exakte Maße sind auch von Cura-Einstellungen abhängig: Linienbreite, Schichtdicke, Slicing-Toleranz und...
Geringe Schichthöhe => bessere Gewindequalität.

Peter, stelle doch mal ein Modell hier rein, dann kann man ev. spezielle Tipps geben.

Viele Grüße
Lothar

[PWN]

Ich mache gerade "Grundlagenforschung", Drucker, Druckmaterialien und FreeCAD kennenlernen.

In der Praxis werde ich ich kaum Plastikschrauben benötigen, "echte" Schrauben habe ich hier viele rumliegen. Schneller verfügbar und stabil.
Eher mal ein Innengewinde im Kunststoffteil, weil das so schön praktisch ist. Ohne weitere Muttern.
Eine eingelegte Mutter stört mich aber auch nicht.

Tatsächlich habe ich bei Thingiverse gestern eine "parametricBox" gefunden/heruntergeladen.

https://www.thingiverse.com/thing:3109426

Ohne viel Arbeit musste ich nur Länge,Breite,Höhe eintragen, und schon habe ich ein massgeschneidertes Kästchen für eine kleine Elektronikschaltung.
Diese ist schon viele Jahre alt, man beachte das damals selbstgebaute Gehäuse aus 17mm Sperrholz....(!). Ich schäme mich nicht, das hier zu zeigen, jetzt arbeite ich ja anders!

In diese "parametricBox" mit den 4 Schraubentaschen weigert sich FreeCAD allerdings, auf boolsche Art Innengewinde anzulegen.
Auch mit 0.18 Pre.
Nachdem ich mit festen Zylindern und Verschmelzung die parametrierbaren Bohrungen eliminiert hatte, konnte ich dann doch mit Gewindestangen (mit Fasteners erstellt) die Inngewinde erstellen.
3mm ist mir zu unexakt/wakelig, aber M4 stehend gedruckt, funktioniert richtig gut.

Die passenden Schräubchen habe ich um Faktor 0,96 (X/Y) verkleinert, und dabei die Verkleinerung des Sechskantkopfes hingenommen.
Werkzeuglos und mit leichter Klemmung halten die Schräubchen gut fest, ich drehe sie von Hand ein/aus, da ist die Schlüsselweite egal.

Mit den Möglichkeiten einer parametrierbaren Box und den parametrierbaren Schrauben bin ich richtig froh, und ich freue mich darauf, Neues, Anderes bei FreeCAD noch zu entdecken.

Schönen Gruß

Peter

[heilo]

Hallo Peter,

habe mal in die Box Gewinde eingefügt.

M3-Gewinde würde ich normalerweise nicht drucken, sondern falls benötigt mit Schneidbohrer erzeugen.
Ich habe in die Box M3 Gewinde eingebracht. Zum besseren Nachvollziehen habe ich den Abzugskörper im Zentrum erzeugt (und belassen). Aus Gewindeformskizze und Helix(in Part erstellt)(10mm nach oben verschoben) Sweep erzeugt. Ausrichtungsmodus muß Freenet sein.

Den Abzugskörper habe ich 4x geklont, dann jeweils verschoben und mittels boolscher Operation (Differenz) die Gewinde erzeugt. Original-Gewindekörper ausgeblendet.
Zur Gewindekontrolle habe ich noch einen prismatischen Körper erzeugt und abgezogen, welcher wieder gelöscht werden sollte.

Es sollte einfachere Möglichkeiten geben, aber ich wollte es einfach nachvollziehbar gestalten.

Viel Spaß beim Nachvollziehen, Ändern.

Wollte Datei hier reinstellen, ist aber auf 14,4MB angewachsen, somit viel zu groß. Zip und tar haben leider nichts gebracht. Falls Jemand Möglichkeit hat es zugänglich zu machen sende ich sie ihm gerne zu.

Lothar

[heilo]

Ich habe nochmal versucht doch etwas hier Einstellbares zu erzeugen.

Mußte aber alle Clone und Differenzen und Deckel löschen.
Dann habe ich noch den Original-Abzugskörper verkürzt, und zu einer Bohrung verschoben. Dann habe ich mittels Differenz wenigstens ein kurzes Gewinde erzeugt.

Wer Lust dazu hat, kann den Rest selbst ändern.

Viel Spaß, viele Grüße
Lothar