Materialsparend und stabil konstruieren

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bavariaSHAPE
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Re: Materialsparend und stabil konstruieren

Post by bavariaSHAPE »

Runk wrote: Sun Jan 27, 2019 2:18 pm @chrisb kannst du mir einen Dienstleister empfehlen, der in der Größenordnung liegt? Mein Modell wiegt etwa 230g und kostet bei dem, den ich rausgesucht habe 160€ und das ist noch das leichteste von 5 Teilen :?
Schau mal hier nach. Dienstleister gibt es inzwischen viele.

Metal lasse ich bei Shapeways drucken.

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HarryGeier
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Re: Materialsparend und stabil konstruieren

Post by HarryGeier »

Runk wrote: Sun Jan 27, 2019 11:02 am Ich habe mir jetzt mal cura und ideamaker runtergeladen...

Mit ideamaker hast du schon mal einen der Top Slicer . Ich hab damit auch lange gearbeitet. Wenn du mal so weit bist, das du einen Drucker hast und gute Ergebnisse willst, ist Kisslicer noch um Welten besser. Zum Einarbeiten aber nicht , und ohne Drucker spielt er seine Vorteile ( Tuning Wizards , Dynamisches Slicen ) nicht aus.


Gibt es zu dem Thema Slicen und Drucken auch einen Tread oder eine Forumssektion hier?


Nein, das passt auch nicht richtig hier rein, aus meiner Sicht. Dafür hat es ja die Foren in Thingiverse usw.

Mir ist immer noch nicht klar, was du da drucken willst, bzw. warum das so schwer sein soll. Wenn du nur in diesem Fall etwas gedruckt brauchst, dann würde ich wirklich einen Dienstleister empfehlen. Der Preis des Druckers ist im allgemeinen noch das geringste Problem. Wenn du dir nicht einen Plug & Play Drucker a´la Zortrax leistest , ist das ein ewiges gebastel und gewurschtel. Man muss schon die Druckerei als eigenständiges Hobby sehn, wenn das was werden soll.
Kaum macht man´s richtig , gehts´s
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bavariaSHAPE
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Re: Materialsparend und stabil konstruieren

Post by bavariaSHAPE »

HarryGeier wrote: Mon Jan 28, 2019 6:13 am
Runk wrote: Sun Jan 27, 2019 11:02 am Ich habe mir jetzt mal cura und ideamaker runtergeladen...

Mit ideamaker hast du schon mal einen der Top Slicer . Ich hab damit auch lange gearbeitet. Wenn du mal so weit bist, das du einen Drucker hast und gute Ergebnisse willst, ist Kisslicer noch um Welten besser. Zum Einarbeiten aber nicht , und ohne Drucker spielt er seine Vorteile ( Tuning Wizards , Dynamisches Slicen ) nicht aus.


Gibt es zu dem Thema Slicen und Drucken auch einen Tread oder eine Forumssektion hier?


Nein, das passt auch nicht richtig hier rein, aus meiner Sicht. Dafür hat es ja die Foren in Thingiverse usw.

Mir ist immer noch nicht klar, was du da drucken willst, bzw. warum das so schwer sein soll. Wenn du nur in diesem Fall etwas gedruckt brauchst, dann würde ich wirklich einen Dienstleister empfehlen. Der Preis des Druckers ist im allgemeinen noch das geringste Problem. Wenn du dir nicht einen Plug & Play Drucker a´la Zortrax leistest , ist das ein ewiges gebastel und gewurschtel. Man muss schon die Druckerei als eigenständiges Hobby sehn, wenn das was werden soll.
3D-Druck ist nur eine weitere Fertigungsart. Das bedeutet, der Dienstleister rechnet Personal und Maschinenstundensatz dazu. Also nicht nur auf den reinen Materialpreis achten. Gedruckt wird mit Maschinen ab 15.000 €. Das schlägt sich natürlich alles auf den Herstellungspreis nieder.

Hier habe ich noch einen Dienstleister. Günstiger geht es glaube ich nicht. Dafür liegt die Druckvorbereitung bei Dir. Ich war mal vor Ort, und habe mir Maschinen und das Umfeld angeschaut. Von den Druckergebnissen kann ich nur positives berichten.

Die Herausforderung liegt in der Konstruktion, also bei Dir.

Gibt es denn inzwischen eine FreeCAD-Datei, oder zumindestens Handskizzen/Fotos oder ähnliches. Anhand der Geometriestruktur und Abmessungen kann man eher etwas dazu sagen.

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chrisb
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Re: Materialsparend und stabil konstruieren

Post by chrisb »

bavariaSHAPE wrote: Mon Jan 28, 2019 10:14 am [Hier habe ich noch einen Dienstleister. Günstiger geht es glaube ich nicht. Dafür liegt die Druckvorbereitung bei Dir.
Der dort angebotene Link für die Software zur Druckvorbereitung ist leider ungültig, sonst hätte ich gerne verifiziert ob mein 10x10x10 cm Referenzwürfel tatsächlich 500€ statt der angepeilten 100 kosten soll.
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HarryGeier
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Re: Materialsparend und stabil konstruieren

Post by HarryGeier »

chrisb wrote: Mon Jan 28, 2019 11:59 pm Referenzwürfel tatsächlich 500€ statt der angepeilten 100 kosten soll.
10x10x10 = 1000 1000 * 0.49 = 490 Euro .. doch das ist wohl so.
Das ist wie am Jahrmarkt mit den Bonbonbuffets oder mit den Schrauben im Baumarkt....
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jeno
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Re: Materialsparend und stabil konstruieren

Post by jeno »

chrisb wrote: Mon Jan 28, 2019 11:59 pm
bavariaSHAPE wrote: Mon Jan 28, 2019 10:14 am [Hier habe ich noch einen Dienstleister. Günstiger geht es glaube ich nicht. Dafür liegt die Druckvorbereitung bei Dir.
Der dort angebotene Link für die Software zur Druckvorbereitung ist leider ungültig, sonst hätte ich gerne verifiziert ob mein 10x10x10 cm Referenzwürfel tatsächlich 500€ statt der angepeilten 100 kosten soll.
Hallo,
um mal schnell die Kosten zu prüfen kannst du dein Objekt bei Meltwerk oder trinckle hochladen. Bei trinckle ca 330 Euro und bei Meltwerk 415 Euro (bei beiden SLS in weiss, PA 12 denke ich). Aber bitte selber nochmals prüfen.

Mit freundlichen
jeno
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bavariaSHAPE
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Re: Materialsparend und stabil konstruieren

Post by bavariaSHAPE »

chrisb wrote: Mon Jan 28, 2019 11:59 pm
bavariaSHAPE wrote: Mon Jan 28, 2019 10:14 am [Hier habe ich noch einen Dienstleister. Günstiger geht es glaube ich nicht. Dafür liegt die Druckvorbereitung bei Dir.
Der dort angebotene Link für die Software zur Druckvorbereitung ist leider ungültig, sonst hätte ich gerne verifiziert ob mein 10x10x10 cm Referenzwürfel tatsächlich 500€ statt der angepeilten 100 kosten soll.
Der Link hat funktioniert, 32bit und auch 64bit.

Ich habe einen Würfel mit 10x10x10 cm berechnen lassen. Zwei wichtige Erkenntnisse ergeben sich daraus:

1. Materialvolumen ist nicht gleich Bauteilvolumen
2. Die Modellfüllung (auch Schichtauflösung) hat einen hohen Einfluss auf Preis und Druckzeit

Beispiel für FDM-Druck (ABS)
Quader_gering.jpg
Quader_gering.jpg (28.22 KiB) Viewed 1086 times

Beispiel für FDM-Druck (ABS)
Quader_voll.jpg
Quader_voll.jpg (27.6 KiB) Viewed 1086 times

Dann habe ich den Würfel auf Shapeways berechnen lassen. Material und Preis siehe unten.

Beispiel für SLS-Druck
shapeways.jpg
shapeways.jpg (36.48 KiB) Viewed 1086 times

Das sind die Werte, wenn ich den Würfel auf meinem Dremel (FDM) drucken würde:
Quader_Dremel.png
Quader_Dremel.png (49.83 KiB) Viewed 1086 times

Volumen: 338,59 cm³
Kosten: 52,39 € (inkl. Stromkosten, Abnutzung etc.; keine Personal- und Raumkosten)

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chrisb
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Re: Materialsparend und stabil konstruieren

Post by chrisb »

Hinzuzurechnen wäre nach meiner Erfahrung auch noch Ausschuss, insbesondere bei ABS, das sich dann doch immer wieder mal von der Platte löst.
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chrisb
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Re: Materialsparend und stabil konstruieren

Post by chrisb »

heideachim hat seinerzeit gute Erfahrungen mit Haefner gemacht: https://www.3dhubs.com/service/haefner-technology. Dort kostet der Würfel in 0,2mm Schichtdicke und unbekannter Fülldichte 151,29€. Die 90 Euro, die ich genannt hatte waren für PLA.
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geit_de
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Re: Materialsparend und stabil konstruieren

Post by geit_de »

Teile aus dem 3D Drucker sehen immer deutlich schwerer aus, als sie eigentlich sind. Außerdem sind sie in der Regel deutlich robuster als sie aussehen.

Bei einem einfachen Würfel kann man sehr viel Material sparen. Eine Wandstärke von 0.8mm und 15% Infill reichen in der Regel komplett aus. Den Würfel bekommt man dann mechanisch ohne Werkzeug nicht mehr kaputt.

Die modernen 3D Infills, die alle Slicer bieten, erlauben es sogar noch Finetuning zu betreiben. So wird der Infill zur Mitte des Objekts weniger und erst wenn Wandteile erreicht werden, dann wird vorher wieder Infill zur Mitte verarbeitet. Das kann man sich dann wie einen holen Würfel vorstellen, der in den Ecken dicke Spinnweben hat, während das Zentrum kugelförmig leer ist.

Ich drucke faast alle Teile mit 15% infill. Lediglich, wenn ich dem PLA etwas Widerstandsfähiger gegen Temperatur machen will, nehme ich 42% oder so.

Einen Druckdienst habe ich noch nie in Anspruch genommen, daher fehlen mir dort die Erfahrungen. Ich denke aber diese Dienste haben neben dem Preis einen entscheidenen Nachteil. Sie können nicht individuell Entscheiden, welche Art von Infill für welches Objekt optimal ist. Dort wird immer auf globale Stabilität im Objekt gesetzt, was aber vielleicht viel zu viel Material erfordert, wenn der Einsatzzweck sowieso nur die Belastung in eine Richtung vorsieht.

Um noch auf das Topic einzugehen. Meistens bringt es nicht so viel hier Zeit zu investieren. Klar kann man aus einem Block Dreiecke stanzen und wie bei einem Kranarm mit wenig Material viel Stabilität zu erzeugen. Allerdings darf man nicht vergessen das man dadurch wieder mehr Oberfläche erzeugt und die braucht generell wieder mehr Material. Die Ersparniss ist nicht so hoch wie man im ersten Moment denkt. Die Druckzeit verlängert sich auch erheblich, weil jetzt viele Kopfbewegungen nötig sind, während vorher der Kopf einfach im Turbomodus über das Objekt gehuscht wäre.

Dazu kommt das dünne Streben wiederrum keinen oder wenig Infill erlauben. Dadurch werden die Streben nahezu Massiv, was sie leicht brechen läßt. Man hat dann zwar den Träger optimiert, aber sich ein neues Problem in Boot geholt.

Generell ist es immer eine Frage des Bedarfs, wie man ein Objekt konstruiert. Eine Figur für das Regal ist etwas anderes als ein Winkel der das Regal halten soll.

Eine CAD Software sollte für das Design genutzt werden. Den einzigen Einfluss, den 3D Druck dabei haben sollte, ist die Orientierung auf dem Druckbett und der damit verbundene und nötige Support. Da kann man wirklich viel Material und Druckzeit (== Stromkosten) sparen.

Das Kilo PLA bekommt man für 12 bis 40 Euro und eine Rolle hält viel länger als man erwartet. Ich nehme PLA von einem Anbierter der pro Rolle 23 Euro verlangt. Die Qualität und Farbstabilität ist in Ordnung. Sicher gibt es auch Anbieter die günstiger sind und die gleiche Qualität bieten, aber ich bin nicht gewillt Zeit und Geld in dererlei Experimente zu investieren.

Dazu ein Drucker für 100 bis 150 Euro, wenn man sich den Zusammenbau zutraut und den günstigen Experimenten steht nichts im Weg.

Wenn man auf den Druckdienst verzichtet und es selbst macht, ist das Geld im Nu wieder drin.
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